Aufgezwungen leer

Ein stilles Dessau — als ich in meinem Post Mein Auenland letztens schrieb, dass ich euch bald mal andere Ecken von Dessau zeigen will, dachte ich nicht, dass die nächste Fotoreihe zeigen wird wie leer und ruhig es hier geworden ist. Dessau ist schon immer eine überschaubare Stadt mit wenigen Dreh- und Angelpunkten. An einem verregneten Sonntag hätte man sicher eine ähnliche Bilderreihe fotografieren können. Aber an diesem Freitag, den 3. April 2020 zwischen 9:00 und 11:00 Uhr, erscheint Dessau gelähmt. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und die Ausgangssperre sind spürbar.

Die 82.000 Einwohner sind fast unauffindbar. Geschäfte und Restaurants geschlossen. Um historische Plätze wie das Bauhaus, welches aktuell durch die Hundertjahrfeier fast täglich überlaufen war, ist es nun sehr still geworden. Der Haupt- und Busbahnhof, der gerade um diese Tageszeit von Pendlern, Arbeitenden und Reisenden gefüllt war, wirkt einsam.

Die Pandemie von 2020 hinterlässt diese Bilderreihe. Impressionen von Absperrbändern, Parkplatzsperrungen, verstärkter Polizeipräsenz, Mundschutzen und leeren Straßen. In dieser aufgezwungenen Leere durfte sich einzig das Statuenpaar wirklich berühren und nahekommen.