Der Norden Europas lockt mit unendlichem Facettenreichtum und ursprünglicher Natur. Wer sich vom geradezu romantischen Südschweden nach Norwegen wagt, könnte fast meinen auf einem anderen Planeten gelandet zu sein. Mächtige Berge, Gletscher und tief ins Land schneidende Küstenfjorde.
Die bisher spannendste Reise unternahm ich im Jahr 2014 mit meinem Mann und unserem Hund Amy. Über 5000km in 13 Tagen von Berlin über Schweden bis zum Femunden, über Fjelle und Gebirge an die Fjorde, dann entlang der Küste bis Bergen und zurück nach Hause. Mit Trekkingausrüstung samt Minigrill – im Zelt durch das Land der Riesen und Trolle. Circa alle fünf Minuten möchte man die Kamera zücken, um kein Motiv zu verpassen. Aber seht selbst.
Fjorde
Das kristallklare Trinkwasser aus den Gletschern Jotunheimes speist im Westen die Fjorde. Den Ursprung der Norwegischen Sagen und Mythen kann man am mächtigen Sognefjord förmlich spüren. Fotografiert man das imposante Auerlandsdalen – Norwegens “Grand Canyon” – wartet man förmlich auf Elfen, Zwerge und Berggeister. Von den nahezu bedrückenden Naturgewalten nur wenige Kilometer entfernt, verzaubern Eidfjord und Lustrafjord und wirken idyllisch und behütet. Lilane Glockenblumen, Himbeeren, und eine scheinbar in Himmelblau getauchte Welt.
Femunden
Durch riesige Wälder an der schwedisch-norwegischen Grenze gelangt man zum See Femunden. Umgeben von unzähligen kleineren Seen und Flüssen mit Stromschnellen kann man hier echte Wildnis erleben. In den Mooren jagden uns Mücken, und zwischen Ameisenvölkern gab es kaum Waldboden um unser Zelt aufzuschlagen. Auch auf den Straßen erlebt man Ungewohntes, wenn man plötzlich halten muss bis die Rentiere entscheiden dass man weiter darf. Doch fast magisch war die Begegnung mit dem jungen Rentier im Moor. Oben auf dem Wall versuchte er größer zu wirken als er war, und posierte dabei ungewollt für das Foto.
Fjelle
Das Hochfjell von Rondane ist die schönste Landschaft, die ich bisher in meinem Leben sehen durfte. Wie auf dem Mond entlang zu laufen wirkt die baumlose Weite und der durch die Rentierflechte weißliche Boden, der so weich ist, dass man zu schweben scheint. Dann findet man Wasserfälle, kleine Flüsse und flache Berge, die wie glatt geschliffen erscheinen. Die Hardangervidda zwischen Bergen und Oslo bietet ein ähnliches, aber noch kargeres Erlebnis. Eine spezielle, raue, aber doch so wundervolle Natur.
Jotunheimen
Es ist eine aufregende Fahrt vom Tal in die Heimat der Riesen: Jotunheimen. Raue Berge, Wind, Gletscher, türkisblaue Flüsse, und Wolken, denen es nicht gelingt die Berge zu erklimmen. Atemberaubend. Wenn ihr das Gletscherbild vergrößert erkennt ihr sogar eine Wandergruppe.
Inland
Und natürlich werden werden wir die vielen weiteren Orte nicht vergessen: die Stabskirken (Kirchen), die verlassenen Straßen und den überlaufenen Ort Flåm, das Meer bei Bergen mit seinen vielen kleinen grünen Hügeln kurz vor dem Wasser.